Community Check – Eure Fragen zu Sicherheitsstandards und Innovationen in der Pigmenttechnologie
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Community Check – Eure Fragen zu Sicherheitsstandards und Innovationen in der Pigmenttechnologie
Die Welt der Pigmenttechnologie entwickelt sich stetig weiter – von strengeren Sicherheitsstandards bis hin zu innovativen Inhaltsstoffen. Doch was bedeutet das konkret für PMU-Artists und ihre Kundschaft?
Wir haben die Fragen der BEAUTY-Community gesammelt und sie Joern Kluge, dem CEO der MT.DERM GmbH, gestellt – dem führenden Hersteller von Mikropigmentierungs-, Microneedling- und Tätowierungsgeräten.
Existiert in der Pigmenttechnologie ein Spannungsfeld zwischen Innovation und der Einhaltung strenger Sicherheitsstandards?
Sicherheit hat immer Vorrang. Es gibt klare Einschränkungen in Bezug auf Sicherheit und regulatorische Anforderungen. So sind zum Beispiel sehr deckende Grün- und Blautöne in der Verwendung ausgeschlossen, vor allem bei Tattoofarben. Permanent-Make-up-Farben hingegen sind weiterhin in hervorragender Qualität und einer breiten Farbpalette in Europa erhältlich.
Welche Regulierungen oder Verordnungen gibt es, um sicherzustellen, dass Pigmente sicher sind und keine gesundheitsschädlichen Substanzen enthalten?
Die wichtigste Verordnung in Europa ist REACH. Unter anderem umfasst die REACH – Verordnung eine lange Liste an verbotenen Substanzen. Teilweise wurden unter REACH Inhaltsstoffe verboten bzw. Grenzwerte definiert, die besonders Hersteller von Tattoofarben vor große Herausforderungen stellen. Gesundheitsbehörden führen regelmäßig Stichprobenkontrollen in PMU- und Tattoostudios durch. Eine Liste von Verstößen ist auf der EU-Website einsehbar: https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts
Gibt es speziell entwickelte Pigmente, die besonders allergiefreundlich sind?
Allergische Reaktionen auf Pigmente sind grundsätzlich sehr selten. In über 20 Jahren der Pigmententwicklung und -herstellung wurde uns kein einziger Fall einer anhaltenden allergischen Reaktion auf unsere Farben gemeldet. Dennoch wird empfohlen, dass Menschen mit Allergien vor einer PMU- oder Tattoo-Behandlung einen Arzt konsultieren.
Wie können Unternehmen, Regulierungsbehörden und Permanent-Make-up-Artists gemeinsam sicherstellen, dass Pigmente sicher produziert und verwendet werden?
Die Verantwortung liegt bei den Herstellern, die Produkte so zu entwickeln, dass sie sicher sind. Unser Unternehmen ist beispielsweise nach der medizinischen Norm EN 13485 zertifiziert. Diese wenden wir auch auf PMU-Farben an. Gleichzeitig arbeiten wir und andere Hersteller eng mit den Behörden zusammen, um sinnvolle und praxisnahe Regulierungen zu gewährleisten.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in der aktuellen Forschung und Entwicklung von Pigmenten?
Der Materialverbrauch für Permanent Make-up ist sehr gering. Auf der Verpackungsseite gibt es regulatorische und qualitative Anforderungen, die nur wenig Spielraum lassen. Dennoch setzen sich verantwortungsvolle Unternehmen dafür ein, den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren und nachhaltige Programme umzusetzen.
Wie hat die Nanotechnologie die Pigmentindustrie verändert, und welche Vorteile hat sie für die Leistung und Sicherheit von Pigmenten?
Ein Nanopartikel ist für PMU- oder Tattoofarbe viel zu klein, da es von der Haut absorbiert oder in ihr verlaufen würde. Es gibt jedoch Beschichtungsmöglichkeiten mit verschiedenen Technologien, darunter auch die Nanotechnologie, die die Performance der Pigmente erheblich steigern können. Dabei werden die Rohpigmente mit anderen Substanzen beschichtet, um ihre Eigenschaften zu verbessern.
Gibt es Herausforderungen in der Pigmenttechnologie, die deiner Meinung nach aktuell noch nicht ausreichend adressiert werden?
PMU-Farben haben in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht. Die Zeiten von orangenen oder grauen Augenbrauen gehören weitgehend der Vergangenheit an. Auch die Verarbeitbarkeit und Deckkraft in der Ausheilung werden sich weiterhin verbessern. Bei der Entwicklung von REACH-konformen Farben, die eine starke und langanhaltende Deckkraft bieten und nicht grau ausheilen, gibt es noch Potenzial. Wir dürfen gespannt sein, wie sich das weiterentwickelt!