Zielgruppe Teens und Twens: Wie erreicht man die Gen Z?

Der Hype um Instagram ist immens – das Starlet unter den sozialen Netzwerken hat andere Apps in den Schatten gestellt und bereits bis 2018 eine Milliarde Nutzer und Nutzerinnen gewonnen. Heute sind es sogar 1,04 Milliarden pro Monat, mit der Prognose auf 1,5 Milliarden bis 2026. Die anfängliche Foto-App entpuppte sich, mit der Zeit, als Unterhaltungs-Portal oder Zeitvertreib: Es sind Reels, Videos, Clips und vieles mehr hinzugekommen. Neben Kommunikation und Austausch, aber auch Information und Nachrichten, wird die App als Aufmerksamkeitstool genutzt, um weltweit zu agieren. Themen verbreiten sich rasant, es werden Hashtags erstellt und verwendet, Storys und Beiträge ge- und reposted.

Instagram hat als App der Millennials angefangen und sich ebenfalls die Generation Z hinzugezogen durch ihre wachsenden Funktionen, die die Bedürfnisse der jungen Generation stillt. Dies machen sich Firmen und Start-Ups, aber auch Einzelpersonen oder Influencer und Influencerinnen, zu Gunsten und füttern die Teens und Twens mit sogenanntem "Snackable Content".

Die Generation Z bezeichnet die zurzeit etwa 13 bis 26-jährigen, also Jahrgang 1996 bis 2009. Die Grenzen sind verschwommen und gehen ineinander über, gemeint sind aber die aktuellen Teens und Twens. Nach Generation Nachkriegszeit, Babyboomer, Gen X und Y (Millennials) wurde die Gen Z um die Jahrhundertwende geboren. Während die Millennials bereits im Teenager-Alter gewesen sind, als sie die ersten klappbaren Handys in der Hand gehalten und Textnachrichten verschickt haben, wächst die Gen Z schon mit Smartphones und dazugehörigen Apps wie Instagram und später auch TikTok auf. Die Generation ist bekannt durch direkte, schnelle Kommunikation und Reaktion, sofort und überall – das Smartphone als die "Organisationszentrale aller Lebensbereiche".

Snackable Content bezeichnet besonders leicht konsumierbare Texte, Videos, Bilder, Reels und sonstige Inhalte. Die einfache Gestaltung und kurzen Videoabschnitte dienen vorwiegend der Unterhaltung. Das Wort "Snackable" beschreibt den Begriff des kleinen Imbisses, einen Snack für zwischendurch oder eben ein Instagram Reel auf der Toilette. Meist ist die Information, die der Beitrag trägt, kurzweilig und mit geringem Aufwand verbunden. Dafür ist die Aussage des Videos oder des Bilds direkt erfassbar und lädt zum Weiterscrollen ein.

Vor allem Unternehmen machen sich Instagram und Snackable Content zu Nutzen und versuchen somit über soziale Medien an die Gen Z, oder auch Generation "App", heranzukommen.

Neben Eigenschaften wie immer online zu sein und das analoge, echte Leben mit dem Digitalen zu verschmelzen, machen Unverbindlichkeit, aber auch Leistungsdruck und Entscheidungsschwierigkeiten diese Altersgruppen aus – eine Generation, dessen Fluchtpunkt das Smartphone ist und das damit verbundene, stundenlange Verweilen auf Instagram. Snackable Content lädt zum Scrollen ein; die kurzen Clips und Reels machen fast schon abhängig und verdrängen lange, themenbezogene Beiträge. Auch so: TikTok. Die App ist definitiv mehr Unterhaltungsplattform als soziales Netzwerk und überbietet ihre Social-Media-Konkurrenz mit unschlagbaren Wachstumszahlen: 2021 erreichte sie eine Milliarde monatliche User und Userinnen, für 2022 liegt die Prognose bei 20 Millionen deutschen Konsumierenden. Augenscheinlich ist auch die Interaktionsrate von 5,96%, mit der TikTok im Vergleich zu Instagram (0,83%), Facebook und Twitter deutlich höher liegt. Sie wurde auf Basis der Followerzahlen, Views und Interaktion berechnet, dabei geht jedoch ein wichtiger Effekt verloren: TikTok hat einen "Für-Dich"-Feed, sodass auch kleinere Accounts Klicks generieren.

Auch die Facebook-App steht vor einem fundamentalen Umbau und orientiert sich, wie auch Instagram, immer mehr an TikTok. Beide Apps gehören dem Mutterkonzern Meta und verfolgen offensichtlich das gleiche Ziel. So wie Instagram auf dem Weg zum TikTok-Klon ist, hat auch Facebook einige, neue Ankündigungen. So führt das soziale Netzwerk eine neue Standard-Oberfläche für die App ein: der Tab "Home". Bislang basierten Empfehlungen auf dem Social Graph, einem Netzwerk aus Freunden und Freundinnen und Bekannten. Im Gegensatz dazu soll man künftig im Home-Tab Beiträge von Fremden einsehen können. Optimal auch für Unternehmen, an dieser Stelle einzugreifen.

Viele Unternehmen bedienen sich dieser Apps als Kommunikations-Portal und nutzen sie, um die Generation "App" zu erreichen. Denn Instagram dient als Schnittpunkt, wo Marketing-Strategien auf junge Menschen treffen und ihre Aufmerksamkeit erwecken. Es ist also die perfekte Plattform für Werbung und kurze Beiträge.

Klar ist, wer die "jungen Leute" erreichen will, tut dies auf Instagram oder TikTok und nicht mit einer Anzeige in einer Zeitschrift. Die Interaktionsrate zeigt, wo die Aktivität der Zuschauer und Zuschauerinnen liegt, primär hängt das von der Verweildauer ab: Verbringe ich viel Zeit auf TikTok, Instagram & Co., konsumiere ich mehr Inhalte und um so mehr interagiere ich; gerade Snackable Content lädt dazu ein. An dieser Stelle entsteht die Kommunikation und Erreichbarkeit zwischen Unternehmen und der Gen Z.

Ob Instagram oder TikTok, Bewegtbilder sind das A und O: Die Apps versuchen, neuen Content zu generieren und auch wenn Instagram sich in den letzten Jahren stark bewährt hat, wächst TikTok schneller, als jede andere Plattform. Während Instagram im Social-Media-Marketing lange den ersten Platz genoss und TikTok mehr Unterhaltung als soziales Netzwerk ist, muss sich die App der starken Konkurrenz beweisen, um innovativ mithalten zu können.

Was die Gen Z beherrscht, sind kurze, aussagekräftige Reels, Shorts und TikToks. Ein Köder, den Unternehmen auswerfen, den die Generation Z sich schnappt und damit möglichst viel Content aufnimmt. Egal ob Instagram, TikTok oder Facebook, sie alle weisen ähnliche Marketing-Strategien auf und erreichen damit ganze Generationen. Ein kurzer Beitrag ist eben schnell und täglich ersichtlich und verdient vielleicht sogar einen Repost. 

https://meedia.de/2020/01/10/peak-instagram-haelt-der-hype-um-das-social-media-darling-auch-in-den-20ern/

https://simon-schnetzer.com/generation-z/

https://www.textbroker.de/snackable-content

https://www.construktiv.de/social-media/das-ungeschlagene-wachstum-von-tiktok/

https://www.futurebiz.de/artikel/tiktok-interaktionsrate-durchschnitt-7x-so-hoch-wie-instagram/#:~:text=5%2C96%20%25%20durchschnittliche%20Interaktionsrate%20auf,Netzwerken%20ist%20aber%20vielleicht%20schon

https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/facebook-feed-tiktok-instagram-mark-zuckerberg-1.5626313