"Das Wort 'Menopause' gefällt mir nicht. Das redet alles so schön. Als gäbe es eine Pause, und danach ginge alles normal weiter. Aber das stimmt nicht", sagt die Schriftstellerin Sandra Hoffmann in einem Interview in "Die Zeit" (Nr. 11, 5. März 2020). Das Wort Klimakterium, abgeleitet vom griechischen Wort für Stufenleiter beziehungsweise kritischen Lebenszeitpunkt (klimaktér), passe da wohl besser. Schließlich beginnt für die Frauen eine neue Phase beziehungsweise eine neue Stufe auf der Leiter ihres Lebens. Und weil diese Veränderung mitunter ziemlich lange dauern kann, trifft es das Wort "Wechseljahre" wohl am treffendsten.
Warum es die weiblichen Wechseljahre überhaupt gibt, ist den Anthropologen bis heute ein Rätsel. "Neben dem Menschen gibt es nur vier Walarten, die sie erleben", weiß Nataly Bleuel, Autorin von "Das sind die Hormone", im genannten Interview zu berichten. Sie erklärt auch, was da genau im Körper passiert: "Jede Frau hat eine bestimmte Zahl von Eizellen, von denen monatlich eine befruchtet werden kann. Nach etwa 455 Regelblutungen, mit ungefähr 52 Jahren, ist keine Eizelle mehr übrig und es kommt zur letzten Blutung, der Menopause. Nun produzieren die Eierstöcke kein Östrogen mehr. Die Folgen sind Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, trockene Haare und Haut."
Manche Frauen spüren wenig, andere leiden sehr. Man schätzt, dass 30 Prozent der Frauen sehr starke, 30 Prozent mäßige, 25 Prozent kaum und fünf Prozent gar keine Beschwerden haben. "Aber warum das so ist, weiß man nicht", ergänzt Nataly Bleuel. Auch wieso es Hitzewallungen gibt, sei nicht geklärt.