Es ist selten die Situation an sich, die Stress auslöst, sondern das, was wir aus der Situation machen und wie wir sie bewerten. Auch wenn wir die Situation zwar nicht gewählt haben, so haben wir die Wahl, wie wir reagieren: "Selbst wenn Sie gefühlt noch so sehr mit dem Rücken zur Wand stehen, machen Sie sich bewusst: Sie haben immer die Wahl – möglicherweise müssen Sie zwischen Cholera und Pest entscheiden, aber Sie haben die Wahl. Diese Erkenntnis wird es Ihnen ermöglichen, wieder zu handeln", verspricht die Resilienz-Expertin.
Ich habe die Wahl, die Situation zu verlassen und die Konsequenzen daraus zu ziehen. Ich habe die Wahl, die Situation zu akzeptieren und anzunehmen, ohne dagegen anzukämpfen. Ich habe auch die Wahl, den Dialog zu suchen und mich dafür in die Position des Gegenübers einzufühlen. Das bedeutet nicht, dass ich gutheißen muss, was der andere denkt, sondern dass ich fühle und verstehe, was der andere denkt und fühlt. "Ich bin nicht immer deiner Meinung, aber ich bin offen für deine Meinung", könnte der Beginn eines konstruktiven dialogischen Austausches lauten.
Empathie, Mit-Gefühl, heißt das Zauberwort für gelingende Beziehung. Empathie ermöglicht es nämlich, Brücken zu schlagen, anstatt sich in sinnlosen Machtkämpfen zu erschöpfen. Sie ist das Bindeglied zwischen Ich und Du. Ich habe natürlich auch die Wahl, mein Gegenüber ohne Empathie "anzubellen", aber wie zielführend ist das?