Unabhängig vom Schönheitsfaktor, der zwar universelle Kriterien hat, aber letztlich auch individuell geprägt ist, gibt es ein weiteres Merkmal, dass Einfluss auf den beruflichen Erfolg hat: die Kosmetik. Dazu gibt es gleich mehrere Studien, die teilweise mit unterschiedlichen Ergebnissen aufwarten. So will eine aktuelle schottische Studie von der Abertay Universität herausgefunden haben, dass viel Make-up die Karrierechancen drücken kann. Demnach schätzen sowohl Geschlechtsgenossinnen als auch Männer die Führungsqualitäten von stark geschminkten Frauen geringer ein.
Für die Studie zeigten die schottischen Wissenschaftler den Proband*innen 16 verschiedene Bilderpaare. Auf einem trug die Dame jeweils kein Make-up, auf dem anderen war sie stark geschminkt. Anschließend sollten die Versuchsteilnehmer entscheiden, welche der beiden Frauen die bessere Führungskraft wäre. Sowohl Männer als auch Geschlechtsgenossinnen hätten dazu tendiert, den geschminkten Frauen eben jene Qualitäten eher abzusprechen.
Ältere Studien kamen zu anderen Ergebnissen: So widerspricht die aktuelle Studie etwa einer Untersuchung der Universität Harvard aus dem Jahr 2016. Damals wurde herausgefunden, dass Frauen mit Make-up im Gesicht als besser in ihrem Job wahrgenommen würden und daher bessere Chancen auf eine Beförderung hätten.
Auch eine Umfrage aus dem Jahr 2013 will herausgefunden haben, dass mehr als zwei Drittel der britischen Arbeitgeber eine weibliche Job-Aspirantin eher ablehnen würden, wenn diese zum Bewerbungsgespräch ungeschminkt käme. Eine weitere Umfrage im Auftrag eines Kosmetik-Herstellers habe dem Bericht zufolge ebenfalls ergeben, dass Make-up im Gesicht ein wichtiges Einstellungskriterium bei einer Frau sei, wenn der Job mit Kundenkontakt verbunden sei.
So divergierend die verschiedenen Untersuchungen auf den ersten Blick erscheinen, so einheitlich kristallisiert sich heraus, dass es einen Unterschied macht, auf welche Stelle und in welchem Bereich Frauen sich bewerben. Und je höher die Stelle ist, desto dezenter scheint das Make-up auszufallen.