Wenn das Essen problematisiert wird, wird es Zeit, sich den Genuss zurückzuerobern – durch den Verzicht auf das ständige Über-Analysieren und mehr Gelassenheit. Aber wie? Aus der "Zwangsspirale" wieder heraus zu gelangen und eine gesunde Balance zwischen Information, bewusster Ernährung und Genuss zu finden, ist sicher nicht ganz einfach. Aber machbar und lohnenswert. Der Wissenschaftsjournalist und Quarks & Co.-Moderator Rangar Yogeshwar empfiehlt: "DIE gesunde Ernährung gibt es nicht, mal sollte lieber mal gelassen genießen."
Gelassen genießen – das klingt gut. Und es ist nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. Denn niemand von uns ist mangelernährt. Von einem Schokoriegel oder einer "Junkfood"-Mahlzeit bekommt keiner ein Nährstoffdefizit. Es kommt darauf an, was wir regelmäßig über längere Zeit essen. Der wichtigste Maßstab zur Orientierung ist dabei unser Hunger: ein Körpersignal und gutes Gefühl, das wir nicht vermeiden müssen. Mithilfe des Hungers zeigt uns unser Körper, wann es Zeit ist, etwas zu essen. Über den Appetit zeigt er uns, worauf er Lust hat. Dafür muss man "nur" auf die Signale des Körpers hören. Allerdings müssen wir das Hinhören wieder lernen.
Die Hamburger Autorin Rike Drust weiß, wie man "hinhört" und die innere Stimme wahrnehmen kann. In der Januar-Ausgabe der Zeitschrift "emotion" bringt sie es anschaulich auf den Punkt: "In puncto Ernährung und Lebensweise richte ich mich nach meiner inneren Stimme…Mein Leben ist viel schöner geworden, seit ich keinem Gewichtsziel mehr hinterherhungere und dauerfrustriert bin, weil ich es nicht erreiche. Diäten und Ernährungstrends ignoriere ich, weil ich mich schöner und gesünder finde, wenn ich auf meine innere Stimme höre…Ich bin jetzt die Frau, die sich über ein Kompliment für ihr großes Blutbild genauso freut wie über eines für ihr Aussehen."