Pflegen wie Kleopatra

Der Legende nach badete Kleoptra in Esels- und Kamelmilch, weil sie ihre Haut sanft und geschmeidig halten wollte. Kein Wunder also, dass die Beautyindustrie schon vor einiger Zeit dem "weißen Gold der Wüste" seine Aufmerksamkeit schenkte: Seit etwa fünf Jahren nämlich ist Kamelmilch aus Israel auch in Kosmetika bei uns ein wahrer Beautybooster.

Dem "weißen Wüstengold" werden nämlich therapeutische Wirkungen nachgesagt. Doch was genau unterscheidet Kamelmilch von anderen Milchsorten? Zum Beispiel hat die Milch der Trampeltiere und Dromedare einen hohen Gehalt an Immunglobulinen – das sind Antikörper, die gegen Allergien, Neurodermitis und Schuppenflechte zum Einsatz kommen.

Ihr hoher Anteil an Vitaminen schützt aber auch unsere gesunde Haut vor zellschädigenden freien Radikalen. Zudem soll ihre Milchsäure, die zu der Gruppe von Alpha-Hydroxysäuren (AHAs) gehört, die Feuchtigkeit in der glatten Haut binden und diese straffen, kleine Fältchen glätten und leichte Hautverfärbungen ausgleichen. Inhaltsstoffe wie Lanolin, Vitamin C, Kollagen und Elastin sind dafür verantwortlich, dass Kamelmilch in Kosmetika für eine geschmeidige Haut sorgt.

Hierzulande ist die Kamelmilch noch relativ unbekannt und wird verhältnismäßig selten vertrieben (im Vergleich zu den Ursprungsländern, zu Korea oder auch zu unseren niederländischen Nachbarn). Ein Grund dafür mag der Preis sein, denn Kamelmilch ist nicht billig. Verständlich: An die Kostbarkeit war lange schwer heranzukommen, denn ein Kamelweibchen gibt nur etwa vier bis fünf Liter am Tag (zum Vergleich: bei einer normalen Kuh sind es circa 25-40 Liter). Inzwischen ist es Kamelfarmern (seit kurzem gibt es sogar eine in Niedersachsen!) allerdings gelungen, die Milchproduktion ihrer Tiere kräftig anzukurbeln – alles für unseren Teint.

Da Naturkosmetik nach wie vor im Trend ist, könnte die Kamelmilch als natürliches Wüstenprodukt auch hierzulande bald zum alltäglichen Beautyritual aufsteigen. Cleopatra gilt schließlich als zeitlose Schönheit.