Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher greifen auf Naturkosmetik zurück. Ein nachvollziehbarer Trend – immerhin gibt es viele überzeugende Gründe, bei der Wahl der Kosmetikartikel auf bestimmte Inhaltsstoffe zu achten. Naturkosmetik zeichnet sich in erster Linie durch die Verwendung von natürlichen und biologisch angebauten Inhaltsstoffen aus, die frei von synthetischen Chemikalien und schädlichen Substanzen sind.
Inhaltsstoffe auf Erdölbasis, Silikone und PEG (Polyethylenglykole, die in konventionellen Kosmetikprodukten oft als Emulgatoren bzw. Schaumbildner eingesetzt werden) sind in zertifizierter Naturkosmetik verboten. Ebenso sind Problemstoffe für Umwelt und Gesundheit wie Mikroplastik und Konservierungsstoffe nicht erlaubt. Darüber hinaus gelten für Naturkosmetik strengere Verbote für Tierversuche als gesetzlich vorgeschrieben.
Warum ist Naturkosmetik immer eine gute Wahl?
Naturkosmetik bringt zunächst einmal einige gesundheitliche Vorteile mit sich. Diese Art der Kosmetik enthält in der Regel keine schädlichen Chemikalien wie Parabene, Phthalate, Sulfate und künstliche Duftstoffe. Die Verwendung natürlicher Inhaltsstoffe kann daher dazu beitragen, Hautirritationen, Allergien, Atembeschwerden und andere unerwünschte Reaktionen zu reduzieren. Die Nutzung von Naturkosmetik ist nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt von großer Bedeutung. Bei der umweltschonenderen Herstellung der Produkte werden vor allem Inhaltsstoffe genutzt, die nachhaltig angebaut und geerntet werden. Dabei spielen nicht nur umweltfreundlichere Produktionsmethoden eine wichtige Rolle, sondern auch Kriterien wie gute Arbeitsbedingungen. Ein wichtiger Punkt ist außerdem, dass die Verpackungen meist ökologisch gestaltet sind, was sich durch kurze Lieferwege und energieeffiziente Produktionsstätten sowie die Verwendung von recycelten oder abbaubaren Materialien auszeichnet.
Die strengen gesetzlichen Vorgaben zum Verbot von Tierversuchen bringen einen ethischen Aspekt in die Kaufentscheidung ein. Obwohl Tierversuche für kosmetische Produkte seit 2004 verboten sind, betreffen diese Regelungen nur die rein kosmetischen Substanzen, nicht jedoch die chemischen Inhaltsstoffe. Bei zertifizierter Naturkosmetik können Verbraucherinnen und Verbraucher jedoch sicher sein, dass keine Tiere für das Produkt leiden mussten.
„Trage nichts auf deine Haut auf, was du nicht auch essen könntest“
Das überzeugendste Argument ist für viele vermutlich, dass in Naturkosmetik mehr Bio steckt. Denn in den natürlichen Pflegeprodukten ist nicht nur der Anteil reiner Pflanzenstoffe vorgegeben, sondern auch die Höhe des Bio-Anteils im Produkt. Diese Kosmetikartikel müssen zu mindestens 95 Prozent aus Pflanzen aus kontrolliertem biologischem Anbau bestehen – sie sind also im Prinzip „essbar“.
Neben der Verwendung von biologischen Wirkstoffen, natürlicher Farbe und natürlichem Duft sowie nachhaltigen oder recycelten Verpackungsmaterialien, spielt auch der Verzicht von Erdöl, Mikroplastik, Hormonen und das Verbot von Tierversuchen eine unabdingbare Rolle bei der Herstellung von Naturkosmetik. Hersteller von Naturkosmetik achten nicht nur auf einen schonenden Umgang mit der Umwelt, sondern auch darauf, dass der Mensch im Fokus steht. Indem sie Rohstoffe von landwirtschaftlichen Kooperativen beziehen und für faire Arbeitsbedingungen und Löhne sorgen, schaffen sie nachhaltig verbesserte Lebensgrundlagen vor Ort.
Vorsicht: Nicht überall, wo Natur draufsteht, ist nur Natur drin
Da der Begriff „Naturkosmetik“ jedoch nicht rechtlich geschützt ist, ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle als "Naturkosmetik" vermarkteten Produkte auch wirklich rein und frei von schädlichen Inhaltsstoffen sind. Daher ist es ratsam, die Inhaltsstoffe auf den Etiketten zu überprüfen und auf Zertifizierungen von anerkannten Organisationen wie dem BDIH, Natrue oder Ecocert zu achten, um sicherzustellen, dass tatsächlich ein authentisches und qualitativ hochwertiges Naturkosmetikprodukt gekauft wird.