Zu jeder Jahreszeit braucht unsere Haut individuelle Aufmerksamkeit. Im Winter benötigt sie eine andere Pflege als im Sommer. Heizungsluft, Trockenheit, Kältereizungen machen ihr zu schaffen – so viel, so bekannt. Welche Produkte sind aktuell zu empfehlen sind und was können sie leisten? Hier folgen einige Tipps und eine Auswahl an angesagter "Winterkosmetik":
Drei Dinge braucht unsere zu Trockenheit neigende Winterhaut vor allem: Feuchtigkeit, Lipide und sanfte Pflege. Doch warum eigentlich ist die Haut im Winter trockener? Zum einen, weil sie bei Kälte wird weniger Sebum produziert. Sebum (Talg) ist ein Stoff, der hauptsächlich aus Lipiden (Fetten) besteht, die von den Talgdrüsen an der Haarwurzel abgegeben werden. In Verbindung mit Schweiß schützt er die Haut vor Austrocknung und vor externen Stressfaktoren. Der Talg bewahrt also die Haut vor Austrocknung. Mit zunehmendem Alter sowie bei Kälte nimmt die Sebumproduktion jedoch ab, so dass die Haut trockener und verletzlicher wird.
Vorsicht: Fettende Cremes können bei Menschen mit chronischen Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Akne kontraproduktiv sein, wenn Hautpartien akut entzündet sind.
Auch die Hände wollen entsprechend winterfest versorgt sein.
Ein anderer Faktor, warum die Winterhaut zu Trockenheit neigt, sind die starken Temperaturschwankungen (Stichwort: Heizungsluft). Sie führen dazu, dass der transepidermale Wasserverlust (TEWL) steigt und die Haut Feuchtigkeit verliert. Übrigens: Je fettärmer die Haut ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie halten – und trocknet noch mehr aus.
Ob nun lipid- oder feuchtigkeitsarm (oder beides zusammen): Die gestörte Hautbarriere reagiert empfindlicher auf Oxidantien, zeigt Rötungen oder beschwert sich durch Spannungen, Schuppen oder Juckreiz. An kalten Tagen hilft daher eine geeignete Hautpflege, die zugleich sanft zur Haut und reich an Feuchtigkeit und Lipiden ist. Hier kommt eine Auswahl an geeigneter "Winterkosmetik":
Cold Creams
Wer sich länger in beheizten Räumen aufhält, sollte nicht zu fettreiche Pflegeprodukte nutzen. Wer viel draußen unterwegs ist, greift am besten zu Cold Cremes. Diese speziellen Pflegecremes sind exakt auf die Bedürfnisse der Haut an kalten Tagen zugeschnitten. Sie haben einen hohen Öl- und Fettanteil, schützen und beruhigen. Zum Beispiel die Winter Creme von Dr. Grandel Kosmetik:
Die Winter Creme von Dr. Grandel ist eine reichhaltige 24-Stunden-Hautcreme für Schutz und Pflege bei winterlichen Temperaturen.
Urea und Hyaluron
Unter Kleidung oder Handschuhen fühlt sich eine reichhaltige Cremeschicht allerdings eher unangenehm an. Eine Alternative ist hier ein Pflegeprodukt mit Harnstoff. Urea verstärkt den pflegenden Effekt eines Produktes, indem er dafür sorgt, dass die Haut quillt und sich dadurch ihr Wasserverlust verringert. Eine ähnliche Wirkung hat Hyaluronserum. Dann darf der Fettanteil entsprechend geringer sein, so zieht das Produkt leichter ein.
Das Hyalips Serum von beautylines beinhaltet hochwirksames Hyaluron und den speziell auserwählten Wirkstoff LIPerfection. Der Extrakt aus Senfsprossen erhöht das Lippenvolumen und die Hautfeuchtigkeit.
Handpflege im Winter
Der Winter ist eine schwierige Zeit für Finger und Hände. Auch die Corona-Pandemie wirkt sich merklich auf unsere Haut aus. Beim häufigen Händewaschen verliert die Haut an Feuchtigkeit. Die Hände sind trocken, rau und rissig. Daher sollte man regelmäßig Handcreme verwenden und diese gut einmassieren. Ein intensives Pflegeergebnis kann mit Baumwollhandschuhen erzielt werden, die in der Nacht über einer Cremeschicht getragen werden. Bleiben die Hände trotz aller Bemühungen rau, hilft ein Handpeeling dabei, abgestorbene Hautzellen zu entfernen.
Die reichhaltige SPA Hand Butter von alessandro sorgt für eine Extraportion Pflege mit Sheabutter, Karotten- und Mandelöl, Hyaluronsäure und Jojobaöl.
Tipps für die perfekte Hautpflege im Winter
Lippenpflege: Der Lippenpflegestift sollte nicht parfümiert sein und keine Mineralöle und Farbstoffe enthalten. Paraffin zum Beispiel trocknet die Lippen zusätzlich aus. Besser pflegt Lippenbalsam mit natürlichen Fetten aus Kakaobutter, Sheabutter, Kokosöl oder Jojobaöl. Übrigens: Lippenlecken ist bei trockenen Lippen ein Tabu! Denn wenn der Speichel verdunstet, verlieren die Lippen zusätzlich Feuchtigkeit und die Trockenheit verschlimmert sich.
Dampfbad: Dazu gibt man einfach ein paar Tropfen Lavendelöl in eine Schüssel mit heißem Wasser und bedampft das Gesicht für einige Minuten.
Maske: Nach der sanften Reinigung freut sich die Haut über eine natürliche Maske: Ein Esslöffel Naturjoghurt, ein Teelöffel Honig und ein Spritzer Zitrone versorgen die trockene Haut mit Feuchtigkeit und klären das Hautbild.
Ampullen: Auch eine Kur mit Ampullen versorgt die Haut mit Nährstoffen. In den kleinen Glasbehältern befinden sich jeweils eine Menge Pflegestoffe für eine Anwendung. Diese versorgen die Gesichtshaut mit hochkonzentrierten Wirkstoffkombinationen, die aufgrund ihrer Textur in tiefere Hautschichten eindringen können.
Richtig baden und duschen: Idealerweise sollte die Temperatur nur 36 bis 38 Grad betragen. Ist das Wasser wärmer, trocknet die Haut schneller aus. Tipp: höchstens zweimal pro Woche baden und jeweils nur für maximal 15 Minuten – sonst entzieht das Wasser der Haut zu viel Fett.
Peelings: Auf normale Peelings verzichtet man in der kalten Jahreszeit besser, da im Winter die Schutzschicht der Haut dünner ist. Speziell pflegende Peelings können bei besonders rauer Haut angewendet werden.
Fingernägel und Nagelhaut: Sind die Nägel brüchig oder splittern, kann es zu schmerzhaften Einrissen und Entzündungen kommen. Daher beim Eincremen der Hände bis zu den Fingerspitzen cremen. Zusätzlich können Öle (etwa ein Mandelöl) die Nägel pflegen.
Ernährung: Vollkorn- und Milchprodukte, Gemüse und Obst sollten die Hauptrollen übernehmen. Zur Erhaltung der Hautfunktion brauchen wir vor allem Biotin, Zink, Jod, Niacin, Riboflavin und Vitamin A – und zwar nicht in Form von Pillen und Pulvern, sondern immer im Zusammenspiel miteinander.