Umwelt ist längst nicht mehr nur Privatsache. Sie ist zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden, die auch unsere Sichtweise auf Wirtschaftlichkeit fundamental verändert hat. Dieses neue Paradigma hin zu einer ressourceneffizienten, nachhaltigen Wirtschaftsweise bedeutet gleichzeitig eine Neukonzipierung unseres ökologischen Wertesystems sowie unserer Konsumlogik generell. Längst hat Qualität Quantität abgelöst und die gesellschaftliche Nachfrage nach neuen, innovativen und umweltfreundlichen Konsumprodukten steigt kontinuierlich.
Dieser Trend schlägt sich auch in der Kosmetikbranche nieder – Das zeigt nicht zuletzt die aktuelle Studie des österreichischen Zukunftsinstituts „Future Cosmetics“. Nur, wer nachhaltige, ressourceneffiziente und innovative Produkte auf den Markt bringt, hat langfristige Chancen auf einem neuen, grünen Markt. Messen lässt sich das vor allem an drei Säulen, die für den Trend zentrale Rollen spielen.
Die neue Relevanz von Regionalität
Weite Lieferwege schaden der Umwelt oft erheblich und die Nachfrage nach regionalen Produkten, auch im Kosmetikbereich, steigt stetig. Durch dieses neue Umweltbewusstsein wollen Konsumentinnen und Konsumenten genau wissen, woher die Produkte samt ihres Inhaltes stammen. Es reicht also nicht mehr, nur regional zu produzieren, sondern es müssen auch viele der Inhaltsstoffe möglichst regional bezogen werden.
Dabei bietet insbesondere die Kosmetikbranche ein riesiges Potenzial für die Verwendung heimischer Produkte: Mohnöl, Kernöl oder Hanföl sind nur einige Beispiele für natürliche Rohstoffe, die direkt vor unserer Haustür wachsen und für die Branche eine enorme Rolle spielen.
Back to the Roots: Pflanzenbasierte Inhaltsstoffe
Auch die Kosmetikbranche setzt zunehmend auf vegane Produkte, die nicht nur bei ihren Inhaltsstoffen auf Bioaktivität achtet, sondern auch ihre Herstellungsweise auf rein biotechnologische Verfahren ummünzt. Die Verwendung heimischer Naturstoffe lässt sich dabei weit in die Geschichte der Menschheit zurückverfolgen, die schon in prähistorischen Zeiten Pflanzen und andere Naturstoffe für die Pflege oder Verschönerung der Haut genutzt haben.
Dabei eröffnet diese Rückbesinnung völlig neue Möglichkeiten und Wirkmechanismen – denn es sind längst nicht alle Pflanzenarten hinreichend erforscht.
Ein Produkt ist nur so nachhaltig wie seine Verpackung
Eine weitere wichtige Stellschraube der Kosmetikbranche hin zu einer neoökologischen Produktionsweise ist der Fokus auf die Verpackungen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, ein Produkt möglichst klimaneutral zu verpacken, wobei es in diesem Feld keine pauschalen Lösungen für die gesamte Branche gibt. Je nach Produkt und Anwendungsbereich bieten sich unterschiedliche Lösungen an – die jedoch alle ihre individuellen Vor- und Nachteile haben. Gerade im Hautpflegebereich bieten sich zum Beispiel feste Seifen oder Shampoos in Papierverpackungen an. Eine andere Möglichkeit ist, den eigenen Fokus auf recycelte oder kompostierbare Verpackungsweisen zu legen.
Der Weg in eine neue, grüne Zukunft
Die Kosmetikbranche hat das Potenzial, durch eine gesamtheitliche Hinwendung zur Neo-Ökologie ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Welt zu leisten. Dabei stehen ihr eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Verfügung, die sie vielleicht wieder näher zum Ursprung bringt, aus dem sie ohnehin kommt: der Natur.