BBVKD, eine starke Gemeinschaft: Der Verband von KosmetikerInnen für KosmetikerInnen setzt sich ein für die Branche.
Seit Oktober 2020 gibt es einen neuen Eintrag im Vereinsregister, über den sich die Kosmetikbranche freuen kann: Der Bundesberufsverband der KosmetikerInnen in Deutschland e.V. (BBVKD) vertritt seitdem die Interessen des Berufsstandes der KosmetikerInnen in Deutschland. "Wir wollen eine starke Gemeinschaft bilden, die sich gegenseitig hilft und unterstützt, Wissen austauscht und mit allen Verbandsmitgliedern teilt. Wir möchten etwas verändern - konstruktiv und positiv", so der Grundgedanke des engagierten Vereins.
Kurzum: Der BBVKD ist ein Verband von KosmetikerInnen für KosmetikerInnen. Wir haben nachgefragt, was er für die Branche bereits erreicht hat – und vor allem noch erreichen will:
Uta Lennartz ist seit vielen Jahren selbstständige Kosmetikerin mit einem Kosmetikinstitut in Marburg und 1. Vorsitzende des BBVKD.
Der noch junge Verband wurde 2020 gegründet. Was war die Initialzündung für die Gründung?
Die Idee, einen Verband für KosmetikerInnen zu gründen, hatte unsere 1. Vorsitzende Uta Lennartz zusammen mit anderen KosmetikerInnen schon vor vier Jahren. Im August 2020 hat sich der BBVKD zusammen mit vielen anderen KosmetikerInnen dann in Frankfurt gegründet, weil spätestens in der Corona-Pandemie klar war, dass die KosmetikerInnen in Deutschland eine starke politische Lobby brauchen.
Inwiefern unterscheidet sich Ihr Verband von anderen Kosmetik-Verbänden?
Der BBVKD ist ein Verband von KosmetikerInnen für KosmetikerInnen. Wir sind ein Verband von gut ausgebildeten KosmetikerInnen, die ihr Handwerk mindestens sechs, besser zwölf Monate gelernt haben. Wir schaffen exklusive Leistungen für unsere Mitglieder wie vergünstigte Coachings, Unternehmens- und Rechtsberatung bei einem der Top-Anwälte für Kosmetikrecht in Deutschland, kostenlose Workshops sowie ermäßigte NiSV-Schulungen bei den besten deutschen NiSV-Schulungsanbietern. Aber vor allen Dingen sind wir politisch sehr aktiv und erfolgreich. Wir haben zusammen mit anderen Organisationen frühere Lockdowns erreicht und die Verlängerung der Frist zum Erwerb der NiSV-Fachkunde um ein Jahr bis zum 31.12.2022.
Stark im Team – so gelingt erfolgreiche Lobbyarbeit.
Wie wird man Mitglied beim BBVKD?
Wenn man die erwähnten Voraussetzungen für die Mitgliedschaft mitbringt, dann kann man sich auf www.bbvkd.de einfach bewerben, hängt seine Zertifikate an die Bewerbung und wird nach Prüfung der Unterlagen durch unseren Vorstand Mitglied. Das geht von unserer Seite aus sehr schnell. Selbständige KosmetikerInnen zahlen pro Jahr 180 Euro, Angestellte 120 Euro und Auszubildende 60 Euro. Diese Beiträge sind sehr günstig. Sie rechnen sich durch die angebotenen Leistungen sehr schnell, vor allem aber durch die politischen Erfolge. Wir KosmetikerInnen haben endlich eine erfolgreiche politische Lobby.
Wie reagiert die Kosmetikindustrie auf Ihren Verband?
Immer mehr strategisch denkende Kosmetikhersteller erkennen, wie wichtig ein starker, politisch erfolgreicher Verband von KosmetikerInnen für KosmetierInnen für die gesamte Branche ist. Fördermitglieder wie die Industrie haben beim BBVKD kein Stimm- oder Wahlrecht. Sie unterstützen uns ausschließlich finanziell. Wir bleiben als BBVKD unabhängig von der Industrie. Aber weil wir für unsere Mitglieder – KosmetikerInnen – kämpfen, erreichen wir indirekt Ziele, die auch der Industrie wichtig sind. Viele Kosmetikhersteller wollen deshalb, dass wir als Verband wachsen, auch wenn diesen völlig klar ist, dass sie uns nur finanziell fördern können, ohne die Möglichkeit einer Beeinflussung. Es klingt paradox: Je stärker wir unmissverständlich umsetzen, dass wir unabhängig sind und bleiben, desto mehr werden wir von der Industrie unterstützt.
Kosmetische Kompetenz von KosmetikerInnen für KosmetikerInnen – auch dafür steht der BBVKD.
Wie ist die Resonanz in Ihrer Zielgruppe der KosmetikerInnen?
Immer mehr KosmetikerInnen erfahren, wie wichtig eine politische Lobby für unsere Branche ist. KosmetikerInnen sind außerdem gute RechnerInnen: 5 bis 15 Euro Monatsbeitrag sind sehr wenig im Vergleich dazu, was wir als Verband für die einzelne KosmetikerIn und für die gesamte Branche erreichen. Manche Pflichtbeiträge, die unsere Mitglieder bei anderen Organisationen zahlen müssen, sind da viel erklärungsbedürftiger. Unter anderem deshalb wachsen wir kontinuierlich.
Gut ausgebildete BBVKD-KosmetikerInnen erkennt man durch diesen selbsthaftenden Aufkleber an der Institutstür.
Wie erkennt man als KundIn, dass eine KosmetikerIn Mitglied beim BBVKD und damit gut ausgebildet ist?
Alle BBVKD-Mitglieder haben vom BBVKD Aufkleber bekommen, die sehr viele unserer Mitglieder direkt an der Ladentür oder im Institut platzieren und diese als BBVKD-Mitglieder ausweisen. Jede Kundin weiß spätestens dann, dass sie von einer gut oder hervorragend ausgebildeten KosmetikerIn behandelt wird. Immer mehr KundInnen achten auf die Ausbildung und Erfahrung ihrer KosmetikerIn, schließlich behandeln wir das größte Organ des Menschen, dasaußerdem auch das größte Sinnesorgan des menschlichen Körpers ist. Bei einer guten Behandlung geht es nicht nur um Fachwissen und kundige Hände, sondern auch um psychologisches Einfühlungsvermögen.
Sie sind im Mai 2021 in die Lobbyliste des Deutschen Bundestages aufgenommen. Was bedeutet das für den Verband – und jede(n) Kosmetiker*in?
Wir als BBVKD werden immer häufiger direkt von Bundes- und Landtagsabgeordneten oder Behörden angerufen. Es geht seitens der Politiker häufig darum, die Belange von KosmetikerInnen besser zu verstehen. Viele wollen einfach Fachwissen über die Branche und eine Meinung dazu, wie politische Maßnahmen bei unseren Mitgliedern wahrgenommen werden. Sicherlich geht es letztlich auch um Wählerstimmen und unseren Auftrag, die Belange unserer Mitglieder und unserer Branche darzustellen. Wir werden als Verband und als Wählerzielgruppe immer stärker wahr- und ernstgenommen und haben die Möglichkeit, unseren Mitgliedern eine starke Stimme zu geben. Letztlich ist das für jede einzelne KosmetikerIn politisch und ökonomisch entscheidend.