Das klingt nach einer dramatischen Veränderung für die Kosmetikbranche! Wie realistisch ist eine solche angedachte "rechtliche Fußfessel"?
Dies ist ein Schlag ins Gesicht für Kosmetikinstitute, die seit Jahren erfolgreich mit den Geräten der apparativen Kosmetik arbeiten, ohne dem Kunden Schaden zuzufügen. Zum Beispiel sollen Tattoos nur noch von Ärzten entfernt werden dürfen. Argumentiert wird, dass bei Behandlungen mit einem Laser viele Kunden "verletzt" wurden. Bei einer Überprüfung der Studie hat man allerdings festgestellt, dass ein Großteil der so genannten "Behandlungsfehler" bei ärztlichen Tattooentfernungen entstanden ist. Für etwa 600.000 berufsausübende Menschen in der Kosmetikbranche kommt dies – für wesentliche Geschäftsfelder – einem Berufsverbot gleich!
Das wiederum würde auch Konsequenzen für die Kunden nach sich ziehen, oder?
Ja genau, für Millionen von Verbrauchern würden die Behandlungen wohl viel teurer, weil von den Ärzten nach dem Ärztetarif abgerechnet wird. Auch auf die Wartezeiten hätte das Auswirkungen. Wartet man auf einen Arzttermin ohnehin bereits jetzt schon ziemlich lange, dürfte sich das künftig noch verschärfen. Wie wird es erst werden, wenn die vielen Menschen mit "nur kosmetischen" Problemen den Arzt davon abhalten, Krankheiten zu heilen? Erstaunlicherweise erfolgt sehr wenig Widerstand aus den Reihen der Kosmetikbranche. Auch nur wenige Kosmetikverbände unternehmen etwas. Eine Ausnahme ist die DEGEUK (Deutsche Gesellschaft für EU Konformität e.V.), die sogar einen Brief an die Bundeskanzlerin geschrieben hat mit der Bitte, die Verordnung noch einmal zu überarbeiten.