Erfolgreich werben in der digitalen Welt - Online-Marketing-Profi Linus Luka Bahun verrät Tipps und Tricks

Ein neuer Service der BEAUTY DÜSSELDORF: Passend zum „Thema des Monats“ stellen wir einen ausgewiesenen Experten vor, der wertvolle Informationen präsentiert und konkrete Tipps verrät. Zum Thema „Digitales Marketing“ trafen wir Linus Luka Bahun, der als „Brand Consultant“, also als Marken-Berater, bereits zahlreichen Firmen, Institutionen und auch renommieren Beauty-Produkten zu erfolgreichen Auftritten in der digitalen Welt verhalf.

Herr Bahun, wir starten mit einer provokanten Frage: Ist digitales Marketing nicht analoges Marketing – nur in neuen Kanälen?
Zum Glück ist das nicht der Fall: Digitales Marketing findet nicht nur auf anderen Kanälen statt, sondern folgt auch anderen Regeln. Kommunikation als „Einbahnstraße“, wie sie im TV oder auf der Plakatwand stattfindet, funktioniert hier beispielsweise nicht. Digitale Werbung ist stattdessen „partizipativ“. Dies bedeutet, dass die potenziellen Kundinnen und Kunden aktiv am Prozess teilnehmen, indem sie ihre Meinung und Bewertung einbringen, Links teilen oder sich intensiv mit einem Inhalt befassen. Außerdem sind Werbeaktionen in der digitalen Welt äußerst schnell, das heißt, Unternehmen können in kürzester Zeit auf neue Anforderungen oder Situationen reagieren.
Für die User stellen diese Punkte einen großen Mehrwert dar: Sie nehmen aktiv an der öffentlichen Kommunikation teil, beeinflussen diese sogar – und profitieren von der Aktualität, die immer selbstverständlicher wird. Digitales Marketing ist also ein interaktiver, lebendiger Prozess. Dies ist ein grundlegender Unterschied zu klassischen, „analogen“ Werbemaßnahmen.
Für Unternehmen bedeutete das in den letzten Jahren ein großes Umdenken. Mehr und mehr wird die Herausforderung allerdings als Chance begriffen. Die weitreichenden Möglichkeiten der neuen Werbeformen werden erkannt – sie reichen von A wie „Augmented Reality“ oder „Advertorial“ bis S wie „SEO“.

Da sind wir direkt bei einem wichtigen Punkt: Viele Fachtermini des Online-Marketings sind noch nicht jedem vertraut. Ein „Advertorial“ beispielsweise ist eine Anzeige, die wie ein redaktioneller Beitrag aufgemacht ist. „SEO“ steht für „Suchmaschinen-Optimierung“ und bezeichnet Maßnahmen, die das Ranking etwa einer Website verbessern. Was aber ist „Augmented Reality“? Können Sie dies bitte erläutern?
Aber gerne! „Augmented Reality“ (AR) bedeutet „Erweiterte Realität“ und ist ein wichtiger Mega-Trend. Kundinnen und Kunden können beispielsweise einen digitalen Schönheits-Service nutzen, der bis vor Kurzem undenkbar war: Mit Hilfe des Smartphones oder eines Tablets wird visualisiert, wie etwa Make-up auf dem eigenen Gesicht aussehen würde. Sofort und in Echtzeit.
Was im Laden und im Webshop funktioniert, geht auch mobil: Benötigt werden lediglich ein Smartphone und eine spezielle App, die es von verschiedenen Beauty-Firmen gibt. Die smarte, digitale Lösung hilft ganz praktisch beim Ausprobieren: Welches Make-up lässt mein Gesicht strahlen? Welche Nagellack-Farbe passt zu mir? Welche Frisur oder Haar-Färbung ist richtig für mich? Wie das funktioniert? Ganz einfach: Mit der Kamera des Smartphones wird ein Selfie aufgenommen oder die Kamera wird als Spiegel genutzt. So entsteht ein digitales Bild des eigenen Gesichts. Mit Hilfe verschiedener Paletten lassen sich nun passende Lippenstifte, Lidschatten und Rouge-Töne testen. Ist die richtige Farbe, das richtige Produkt gefunden, kann das gesamte Kosmetik-Paket bequem von zu Hause aus bestellt werden. Der „Point of Sale“ verschiebt sich in diesem Fall also in das heimische Wohnzimmer. Dies ist besonders für die Beauty-Branche ein großes Potenzial, das inzwischen auch breitenwirksam realisiert werden kann. Bei diesem digitalen Angebot kann man eindeutig sagen: Was lange nach Zukunftsmusik klang, ist jetzt Realität – und erlaubt Marken und Händlern ganz neue Spielräume.

Im Kosmetikinstitut kann ich ein Produkt anfassen und fühlen, dies geht im Netz nicht. Wie reagiert das Online-Marketing?
Spannenderweise wird gerade durch die Digitalisierung die Haptik und das echte Erleben besonders wichtig. „Multisensorisches Marketing“ ist hier ein zentrales Stichwort. Das gilt besonders für Kosmetik- und Pflege-Marken, deren Produkte im wahrsten Sinne des Wortes „unter die Haut“ gehen. Erwartungen, die durch Marketing-Maßnahmen im Internet geweckt werden, überprüfen die Konsumenten am Kosmetikregal auf knallharte Weise.
Fühlt sich der Flakon so gut und wertig an, wie in der Werbung vermittelt? Riecht das Schaumbad so sanft und gut, wie der Entspannungsmoment, den ich mir damit kaufe? In der Fachsprache ist dies der „Moment of Truth“, der Augenblick der Wahrheit. Hier ist es wichtig, dass die Marke auch wirklich die versprochene, hochkarätige Botschaft transportiert – und dies für alle Sinne. Denn durch ein abgestimmtes Zusammenspiel von digitaler Werbung und multisensorischen Eindrücken in der Praxis findet im Gehirn des Konsumenten etwas Hochinteressantes statt: eine Aktivierung um 1000 Prozent. Das lässt sich verlässlich messen.

Linus Luka Bahun studierte Psychologie in Köln, Bonn und Shanghai und absolviert zurzeit ein Master-Programm der Universität Bonn. Er ist Speaker der „ZV Akademie“ (Serviceeinrichtung des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger) in Berlin und seit mehreren Jahren als Brand Consultant in Bonn und in Mönchengladbach tätig. Weitere Informationen finden sich unter www.linuslukabahun.de.

Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag Schönheit per Mausklick - Warum Digitales Marketing für die Beauty-Branche wichtig ist.

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