Update! - NiSV-Schulung – ungültigen Fachkundenachweisen vorbeugen!

Alle Kosmetiker und Kosmetikerinnen wissen es bereits: Seit Anfang des Jahres ist die "Verordnung zum Schutz gegen die nichtionisierende Strahlung bei der Anwendung am Menschen" in Kraft getreten – abgekürzt NiSV.

In erster Linie regelt das neue Gesetz den Umgang mit den Geräten, die nichtionisierende Strahlen abgeben. Jedes Kosmetikstudio verfügt über kosmetische Behandlungsgeräte, die die meisten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen nutzen. Demnach müssen alle Teammitglieder ab dem 01.01.2022 erfolgreich an einer NiSV Schulung teilnehmen und einen Fachkundenachweis absolvieren. Bis zum 01.01.2023 müssen dann alle Betroffenen dies auch nachweisen können.

Mit dem neuen Gesetz ist die Schulung unabdingbar geworden. Allerdings ist es nach wie vor umstritten, warum jedes Kosmetikstudio die Kosten dafür selbst tragen muss und sie nicht von der Bundesregierung bzw. vom Wirtschaftsministerium erstattet bekommt.

Da viele Schulen und Schulträger fälschlicherweise behaupten, eine anerkannte Einrichtung zu sein und einen ungültigen Fachkundenachweis erstellen, ist es besonders wichtig, vor Antritt der Schulung die Schulen genau zu überprüfen.

Sarina Grosz ist eine ausgebildete Fachkraft für Kosmetik, Naturkosmetik, Kommunikation und Planung und weiß ganz genau, worauf man im Voraus bei einem Schulträger der NiSV achten muss.

Wir haben eure Fragen aus der Community gesammelt – und heute beantwortet Sarina uns einige Fragen, die Kosmetiker und Kosmetikerinnen perfekt darauf vorbereiten, einem ungültigen Zertifikat vorzubeugen.

Let’s start: Woran erkenne ich eine seriöse Schulung?

Du solltest immer mindestens zwei Dinge prüfen:

1. Behauptet die Schule als Schulträger der NiSV anerkannt zu sein und wenn ja, bei welcher Personenzertifizierungsstelle?  ACHTUNG! Auch namhafte Kosmetikschulen machen an dieser Stelle teilweise falsche Behauptungen, daher UNBEDINGT prüfen!
2. Gehe auf die Seite der Personenzertifizierungsstelle, sie muss nach ISO 17024 akkreditiert sein (die younea.certification war die erste in Deutschland und ist seit dem 21.10.21 akkreditiert).

Zur Sicherheit solltest du die Seite der DAkkS besuchen und prüfen, ob die Personenzertifizierungsstelle wirklich akkreditiert ist. Nur wenn sie hier gelistet ist, ist dein Zertifikat später gültig.

ACHTUNG! Selbst seriöse Zertifizierungsstellen suggerieren teilweise akkreditiert zu sein, erkennen Schulen an und nehmen Prüfungen ab. Bitte hier aber das "Kleingedruckte" lesen! Hier gilt "BETTER SAFE THAN SORRY" und lasst euch nicht an der Nase herumführen!

Gilt die Frist bis Ende 2022?

Ja. Ab dem 01.01.2023 müssen die Nutzer und Nutzerinnen von Bestandsgeräten das Zertifikat für ihre Fachkunde vorlegen können. Es wird auch keine Verlängerung dieser Frist mehr geben.

Muss der Nachweis über die Teilnahme an einer Stelle eingereicht werden?

Bei Neugeräten muss der Anwender oder die Anwenderin bei der Anmeldung genannt und das Zertifikat dieser Person/ der Personen mit eingereicht werden.

Bei Bestandsgeräten muss das Zertifikat auf Anfrage von Kunden und Kundinnen oder Vollzugsbehörden vorgelegt werden.

Woher weiß ich, welche Schulung für mich in Frage kommt?

Die Hersteller sind dazu verpflichtet, ihren Kunden und Kundinnen genau zu sagen, welche Schulungen sie für die jeweiligen Anlagen benötigen.

Wie viel Zeit muss ich pro Schulung einplanen?

Das Ziel der younea.education ist es, dass Schüler und Schülerinnen die Freiheit haben, in ihrem eigenen Tempo zu arbeiten. Das bedeutet, dass so viel Zeit wie notwendig eingeplant werden kann. Bei anderen Schulen muss man sich an die vorgegebenen Stundenpläne halten. Das sind zwischen 3 und 8 Stunden am Tag.

Wie viel kosten mich einzelne Module?

Auch diese Frage hängt vom Schulträger ab. Insgesamt liegen die Preise um die 30-35€ pro Lerneinheit. Das war die ungefähre Schätzung des BMUV (Bundesministerium für Umwelt und Strahlenschutz). Diese Schätzung ist auch sehr präzise, wenn alle Kosten vorschriftsgemäß zusammengerechnet werden.

Anders formuliert, wenn ein Schulträger weit unter oder über dieser Empfehlung liegt, würde ich noch einmal ganz genau hinschauen, um betrügerischen Absichten vorzubeugen.

Bedenkt bitte, die NiSV ist ein Investment in eure Arbeit. Und zwar nicht nur auf die Qualität eurer Dienstleistung an Kunden oder Kundinnen, sondern ebenso auf euer gesamtes berufliches Umfeld bezogen. Ihr schafft euch so einen Mehrwert für eure Arbeit. Ob zum Beispiel bei finanziellen Kalkulationen oder bei Verhandlungen mit den Herstellerinnen und Herstellern, dort zeigt sich letztendlich, ob ihr an der richtigen und qualitativen Schulung teilgenommen habt.

Die wichtigsten und ausschlaggebenden Fakten kennt ihr nun. Dass die Schulung mit hohen Kosten verbunden ist, geht aus dem Interview hervor. Aktuell muss jedes Kosmetikstudio diese Zahlungen selbst tragen. Durch die Verordnung, also die Pflicht an solch einer Schulung teilzunehmen, entstanden im Jahr 2022 erhebliche, teilweise nicht tragbare, Kosten.

Da viele Kosmetikinstitute in den Jahren 2020 und 2021 stark von der Corona-Pandemie betroffen waren und mehrere Monate komplett schließen mussten, fehlen oftmals die Einnahmen, die solche Schulungen finanzieren müssen. Vor allem kleine Studios leiden unter den Folgen der Pandemie, durch Verlust von Kundschaft und langen Schließzeiten, sind sie auf wirtschaftliche Förderungen angewiesen. Die bisherigen Entlastungspakete sind jedoch primär auf Großunternehmen zugeschnitten.

Mit einer Petition möchten wir dazu anregen, dass die Bundesregierung allen Kosmetikern und Kosmetikerinnen die Kosten der NiSV-Fachkunde erstattet. 

Schau mal rein – deine Unterschrift bringt uns einen Schritt näher!