13.01.2020
Er gilt als „Alleinunterhalter des 20. Jahrhunderts“, als „Botschafter der Menschlichkeit“ und kämpft für bunte Vielfalt und Gleichberechtigung auf allen Ebenen: Riccardo Simonetti wurde „vom Außenseiter zum Superstar“ und brilliert heute weltweit als Entertainer, Model und Influencer. Zur diesjährigen BEAUTY erwarten wir den sympathischen Jetsetter zum BEAUTY-Talk in Düsseldorf. Vorab hat er uns schon einige Fragen beantwortet und spannende persönliche Dinge offenbart:
Riccardo, wir freuen uns schon sehr auf deinen Besuch bei der BEAUTY. Was bedeutet es dir, beim diesjährigen BEAUTY-Talk dabei zu sein?
Das Thema Schönheit wird leider oft als oberflächlich wahrgenommen. Der BEAUTY-Talk ist daher eine gute Gelegenheit für mich, ein wenig Einfluss zu nehmen und der Öffentlichkeit zu zeigen, dass die Thematik viel mehr zu bieten hat.
Was verstehst du denn unter „Schönheit“?
Ich finde Menschen schön, wenn sie im Einklang mit sich selber stehen und ihre eigenen Ideale entwickeln.
„Dress to impress“: Wen willst du mit deinem Outfit beeindrucken? Oder anders gefragt: Möchtest du durch dein Auftreten eine Botschaft senden?
Ich verstehe mich selbst als Entertainer, der mit seinem individuellen Outfit auch nonverbal etwas ausdrücken und zeigen kann, dass Selbstbewusstsein wichtig ist. In dieser Hinsicht möchte ich gerne als Vorbild vorangehen!
Mit welchen fünf Eigenschaften würden deine Freunde dich beschreiben?
Unkonventionell, nachdenklich, sehr ehrgeizig und diszipliniert – und ein bisschen stur.
Wenn du für einen Tag in die Rolle einer anderen Person schlüpfen könntest, wer wäre das und warum?
Ganz klar: Marilyn Monroe! Sie hat das Schönheitsideal geprägt wie keine andere.
Stichwort „Love yourself, be yourself“ – sei ein zig artig: Schreibst du dir immer noch selbst Liebesbriefe?
Ja, ab und zu schon. Zum Beispiel am Valentinstag, denn auch als Single sollte man seine wichtigste Beziehung feiern: die zu sich selbst!
„Sei du selbst, alle anderen gibt es schon.“ Leicht gesagt, nicht immer leicht umgesetzt. Wie hast du es geschafft, du selbst zu sein (zu werden)?
Man muss sich vom gesellschaftlichen Druck befreien und immer im Dialog mit sich selbst stehen. Dazu gehört es, seinen individuellen Bedürfnissen Raum zu geben, anstatt sie zu unterdrücken. Wenn ich Lust habe, Britney Spears zu hören und Glitzerschuhe zu tragen, dann tue ich das auch.
Musstest du lange kämpfen für dein „Recht zu funkeln“?
Ja, absolut. Wenn man als schwuler Junge vom Land kommt, ist es ein schwerer Kampf. Und ich kämpfe heute noch, denn Homosexualität ist gesellschaftlich leider immer noch nicht tabufrei.
Was wünschst du dir als Mann der Mode-Welt und Beauty-Experte von der Branche?
Was das sogenannte Schönheitsideal angeht, sollte
sich die Branche breiter aufstellen. Schönheit hat viele Gesichter und wesentlich mehr Facetten. Auch sollte Männerkosmetik normaler werden, es gibt doch gar keine Unterschiede zwischen dekorativer Männer- und Frauenkosmetik: Kajal, Mascara und Lipsticks sind für alle da. Schön ist, was gefällt!
Danke für das schöne Interview!