Trockene Haut an den Füßen kann zu schmerzhaften Rissen führen. Ist die Haut einmal angegriffen, benötigt sie ständige Aufmerksamkeit. Harnstoffhaltige Pflegepräparate und entspannende Fußbäder helfen. Auf der BEAUTY DÜSSELDORF vom 29. bis 31. März 2019 widmen sich Aussteller und Fußexperten in der Fachausstellung und im Fachprogramm am Treffpunkt Fuss u.a. auch diesem Thema.
Gesunde Fußhaut ist elastisch, glatt und belastbar. An der Fußsohle, am äußeren Fußrand und besonders an der Ferse entstehen jedoch oft Risse in der Hornhaut, auch Schrunden oder Rhagaden genannt. Schrunden sind spaltenförmig, das heißt sie sind an der Oberfläche breiter als in der Tiefe. Im Extremfall ist nicht nur die unbelebte Hornhaut betroffen, sondern die Risse reichen bis in die tieferen Hautschichten und können. erhebliche Schmerzen verursachen.
Die Ursachen sind vielfältig
Damit sich der Hautzustand durch die richtige Behandlung normalisieren kann, ist es notwendig zu verstehen, warum die Schrunden entstehen. Es gibt verschiedene Ursachen. In Frage kommen zum Beispiel Fußdeformationen, Reizungen der Haut durch falsches Schuhwerk, berufsbedingte Einflüsse wie ständig feuchte Füße oder Druck von Arbeitsschuhen, Übergewicht, eine Alterung der Haut sowie Veränderungen im Organismus, die zu einer Minderversorgung der obersten Hautschichten führen. Letztere treten vor allem bei Stoffwechselerkrankungen auf, zum Beispiel bei Diabetes.
Fachleute unterscheiden trockene und feuchte Schrunden. Feuchte Schrunden entstehen überwiegend zwischen oder unter den Zehen, meist als Folge von aufgequollener Haut. Hierfür können eine übermäßige Aktivität der Schweißdrüsen, auch Hyperhidrosis genannt, oder ein länger anhaltender Wasserkontakt verantwortlich sein. Auch eine Infektion mit Hautpilzen oder Bakterien ist als Ursache möglich. Sowohl bei feuchten als auch bei trockenen Schrunden besteht die Möglichkeit, dass eine Pilzinfektion die Hornhautbildung ausgelöst hat.
Bei trockenen Schrunden lässt sich eine verminderte Aktivität der Talgdrüsen und eine eingeschränkte Schweißbildung beobachten. Die Haut trocknet aus, verliert an Elastizität und ihre Reißfestigkeit nimmt ab. Schließlich bilden sich Risse, meist an der Ferse. Diese vertiefen sich durch die fortdauernde Belastung, die in diesem Bereich kaum vermeidbar ist. Der betroffene Hautbereich beginnt zu nässen und zu bluten – jeder Schritt wird zu Qual.
Harnstoff fehlt
Eine entscheidende Ursache der trockenen Fußhaut ist außerdem, dass diese nur eingeschränkt Wasser binden kann. Das hängt von der Konzentration an natürlichen Feuchthaltefaktoren ab, von denen Harnstoff einer der wesentlichen ist. Harnstoff wird beim Abbau einiger Aminosäuren, insbesondere von Arginin, im Verhornungsprozess der Zellen gebildet. Ist die Verhornung gestört, kommt es zu einem Mangel an diesen Aminosäuren. Dadurch nimmt die Harnstoffkonzentration deutlich ab, und die natürliche Feuchthaltefunktion ist reduziert. Es kommt zu einem erhöhten Wasserverlust über die Fußhaut und schließlich zur Austrocknung der Haut.
Hautrisse treten oft auch bei Psoriasis, Neurodermitis und anderen Hauterkrankungen auf. Hier können Podologinnen und Podologen wertvolle Hilfe leisten. Infektionen mit Pilzen oder Bakterien und erblich bedingte Verdickungen der Hornhaut, so genannte Hyperkeratosen, gehören allerdings in hautärztliche Behandlung. Auch orthopädische Probleme als Ursache für die übermäßige Hornhautbildung müssen fachärztlich abgeklärt und behandelt werden.
Behandeln lassen
Ein Podologe kann – häufig in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt – viel für die Behandlung der Schrunde tun. Er sorgt für das fachgerechte Abtragen der übermäßigen Hornhaut und legt, falls notwendig, einen Druckschutzverband an. Außerdem erklärt er seinen Patienten die anschließende häusliche Behandlung. Denn eine einmal eingerissene Fußhaut braucht ständige Aufmerksamkeit. Hautpartien, die zu solchen Rissen neigen, benötigen eine besonders sorgfältige Pflege, die sich nicht auf das allmonatliche Abtragen verdickter Hornhaut beschränken darf. Harte Haut ist gut zu entfernen. Die weitere Behandlung muss der Patient zu Hause durchführen, besonders dann, wenn die Risse so tief sind, dass sie fast kleinen Wunden gleichen. Hier sollte der Betroffene über Nacht eine Wundsalbe auftragen und diese mit einem Mullverband abdecken.
Zu Hause pflegen
Durch die Anwendung harnstoffhaltiger Hautpflegepräparate lässt sich der Mangel an Harnstoff wirksam ausgleichen. Das Wasserbindungsvermögen der Haut erhöht sich, der Hautzustand verbessert oder normalisiert sich. Harnstoffhaltige Präparate sind rezeptfrei in Podologie- und Fußpflegepraxen oder in Apotheken erhältlich. Rückfettende Salben sind heutzutage nicht mehr die richtige Pflege für trockene Haut und Schrunden. Fettsalben empfinden die Betroffenen in der Hautpflege der Füße oft als unangenehm. Deshalb wenden sie diese in der Regel auch nicht konsequent an. Anders ist es mit rückfettenden Zusätzen beim Waschen und nach dem Fußbad. Neuere Präparate, wie harnstoffhaltige Schäume und Cremes, bieten den Patienten eine wirkungsvolle Alternative. Sie versiegeln den Fuß nicht so wie die fettenden Salben, sondern ermöglichen durch das schnelle Einziehen des Schaums, dass die Haut atmungsaktiv bleibt und Schweiß absondern kann. Die richtige Kombination aus Fett und Feuchtigkeit, zum Beispiel durch Harnstoff, führt zu einem schnellen Erfolg bei der Haut- und Schwielenbehandlung.
Rissen vorbeugen
Wer zu trockener Fußhaut neigt, sollte seine Füße täglich mit einem harnstoffhaltigen Pflegepräparat eincremen, um Hautrissen vorzubeugen. Zusätzlich zum regelmäßigen Besuch in der Podologiepraxis sollten Betroffene einmal pro Woche die Hornhaut mit einer Sandblattfeile oder einem Bimsstein abrubbeln. Raue Metallfeilen sind nicht zu empfehlen, da sie die Haut sehr reizen und verletzen können. Ein anschließendes Fußbad unterstützt die Behandlung.
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