Etwa 98 Prozent aller Menschen kommen mit gesunden Füßen zur Welt, aber nur noch 40 Prozent von ihnen haben gesunde Füße, wenn sie erwachsen sind. Viele dauerhafte Schädigungen wie veränderte Zehenstellungen, Gelenkentzündungen, verkürzte Muskulatur sowie Probleme des Haltungsapparates entstehen im Kindesalter. Ursachen hierfür sind Fehlbeanspruchungen, Übergewicht sowie unpassendes Schuhwerk.
Wo drückt der Schuh?
Bundesweiten Studien zufolge trägt fast jedes dritte Kind zu kleine Schuhe. Kleinkinder sagen selten, wenn sie der Schuh drückt, denn ihre Knochen sind noch weich und verformbar. Sie reagieren auf Druck relativ schmerzunempfindlich, da sich das Nervensystem und die Empfindlichkeit noch entwickeln. Die Folgen: Die Füße passen sich der Schuhform an und Fehlstellungen entwickeln sich. Erst mit circa 16 Jahren haben Füße ihre Entwicklung abgeschlossen und die endgültige Form und Festigkeit.
Tipps zur Fußgesundheit
Für eine gesunde Entwicklung brauchen Kinderfüße vor allem Bewegungsfreiheit, Bodenkontakt und viele Reize. Denn Muskeln, die nicht beansprucht werden, verkümmern. Gut ist regelmäßiges Barfußlaufen auf weichem, unebenem Grund. Im Kleinkindalter gilt: Wer laufen lernt, braucht keine Schuhe. X-Beine, nach innen geknickte Füße, Stolpern über den großen Zeh – das alles ist je nach Entwicklungsphase normal. Im Zweifelsfall sollte man mit seinem Kind einen Kinderorthopäden aufsuchen.
Einlagen sind in den wenigsten Fällen notwendig und sollten immer mit begleitender Fußgymnastik (und unter regelmäßiger Kontrolle!) erfolgen. Kinderschuhe sollen vor Kälte, Verletzung oder Schmutz schützen. Sie haben keine Stützfunktion, wie viele Eltern meinen. Der richtige Schuh passt sich der Bewegung des Fußes an, nicht umgekehrt. Kinderfüße wachsen schubweise, bis zu drei Größen pro Jahr. Da können selbst neue Schuhe schnell wieder zu klein sein. Also regelmäßig messen, mindestens einmal im Halbjahr und das natürlich ohne Schuh am Fuß.