Wenn die Braut (und/oder der Bräutigam) ins Kosmetikstudio kommt, gibt es vieles zu besprechen. Nicht selten sind die Kunden aufgrund der Organisation rund um das große Fest auch etwas gestresst. Um die Aufregung ein wenig zu mildern und die Anspannung zu lockern, kann die Kosmetikerin mit „Hochzeitsgeschichten aus aller Welt“ für ungezwungene Stimmung sorgen. Wie wird zum Beispiel in Japan gefeiert? Und worauf legen französische Bräute besonderen Wert?
Die Hochzeit ist in allen Kulturen ein Brauchtum, das als Übergangsritual ähnliche Symbole verwendet. Diese Symbole thematisieren meist eine der drei Phasen der Hochzeit – Abtrennung, Übergang und Anbindung - oder stehen für Glück, Fruchtbarkeit und Reichtum. Außerdem machen Bräuche den Tag zu etwas Besonderem – ein Hochzeitsfest ist schließlich mehr als eine Gartenparty oder eine Geburtstagsfeier. Bräuche sind jedoch kulturell sehr verschieden:
Während der türkischen Braut beispielsweise Geld- und Goldgeschenke direkt an ihr Brautkleid geheftet werden, tanzt das Brautpaar in den USA beim „Dollar-Dance“ nur gegen Bargeld. In Österreich soll falschherum angezogene Unterwäsche die Geister verwirren. Und Blumenkinder und Brautjungfern sollen Dämonen ablenken. Auch der gemeinsame Anschnitt der Torte bedeutet etwas: Wer die Hand am Messer über der des anderen hält, hat auch in der Ehe das Sagen. Im Libanon stellt sich die Gesellschaft mit Kerzen in den Händen um das Paar, das in der Mitte füreinander tanzt. Kindersegen wird ebenfalls in vielen Kulturen gewünscht: In Indien wird dem Paar ein Kind auf den Schoß gesetzt. In Deutschland stehen Reis und Getreide, über das Paar geworfen, für Nachwuchs. In England soll die Braut nach der Hochzeit vier Wochen lang Honigwein für die Fruchtbarkeit trinken. Daher stammt auch der Begriff „honeymoon“ für die Flitterwochen. Weitere Bräuche:
In Kroatien muss der Bräutigam seine Auserwählte vom Vater freikaufen.
In Schweden gehören Trinksprüche traditionell zu jeder Hochzeit. Der Blumenstrauß, den Braut und Brautjungfern tragen, besteht traditionell aus Gräsern, die einen sehr aufdringlichen Geruch haben, um Trolle abzuwehren.
In Russland muss das Brautpaar nach der Trauung in Brot und Salz essen; derjenige, der das größere Brotstück abbeißt, hat in der Ehe die Hosen an. Zuvor wird das Brautpaar auf Stühlen durch die Menge getragen.
Fünf Gegenstände benötigt die englische Braut bei ihrer Hochzeit: etwas Altes, Neues, Geborgtes, Blaues und einen Glücksbringer
In Italien werden den Brautleuten zur Hochzeit Brot und Wein gereicht – das soll den Liebenden Gesundheit und Wohlstand bescheren.
In Rumänien verspritzt die Braut nach der Trauung Rosenwasser auf der Schwelle ihres neuen Heims und es werden Salz und Weizenkörner in alle Himmelsrichtungen geworfen.
In Frankreich wird das Strumpfband der Braut meistbietend versteigert – nachdem das Brautkleid Stück für Stück die Sicht auf das Band freigegeben hat.
Japanische Brautpaare legen nach dem Hochzeitsschwur Immergrün auf den Altar: Die Pflanze symbolisiert die Ewigkeit und die ewige Liebe. Danach verbeugt sich das Paar und klatscht in die Hände – um die Gunst der Götter zu gewinnen.
In China wird es laut: Fast jede chinesische Hochzeit wird von einem aufwendigen Feuerwerk begleitet. Vorab, am frühen Morgen kündigt sich der Bräutigam samt Freundeskreis durch Knallfrösche vor dem Haus der Brauteltern an.