Achtsamkeitsübungen reduzieren Stress. Bei den verschiedenen Techniken trainiert man bewusstes Erleben und Selbstwahrnehmung. Achtsamkeit bedeutet die Bereitschaft, das anzunehmen, was ist, ohne dabei Gefühle und Gedanken zu bewerten oder zu vermeiden. Da man dazu in der Regel keine Hilfsmittel benötigt, lassen sie sich gut in den Alltag integrieren. Wie das funktioniert? Folgende konkrete Anleitungen zu Achtsamkeitsübungen helfen dabei, Stress abzupuffern und etwas für die seelische und körperliche Gesundheit zu tun. „Hier und Jetzt“, überall und jederzeit:
Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion kann eine unterstützende Heilmethode sein, ist allerdings auch für gesunde Menschen geeignet, die im Alltag viel Stress erleben und diesen etwas verringern wollen. Grundsätzlich kann jeder die Stressbewältigung durch Achtsamkeit ausprobieren – wichtig ist aber, dass man für die Methode offen ist und die Übungen ernst nimmt. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten zur Durchführung von Achtsamkeitsübungen. Hier einige ausgewählte Übungen:
· Stilles Sitzen
Suchen Sie sich dafür einen ruhigen Ort und nehmen Sie eine aufrechte Sitzhaltung ein – egal ob auf einem Kissen am Boden, einem Stuhl oder dem Sofa. Halten Sie die Augen geöffnet und richten Sie den Blick geradeaus. Nun versuchen Sie, Ihre Atmung bewusst wahrzunehmen, zum Beispiel indem Sie das Ein- und Ausatmen zählen oder gedanklich mit „ein“ und „aus“ Ihre Atemzüge begleiten. Gedanken, die auftauchen, bewerten sie nicht, sondern lassen Sie vorbeiziehen. Dann kehren Sie zu der bewussten Atemmeditation zurück. Die Übung sollten Sie für mindestens acht Minuten durchführen, Geübte können betreiben das Stille Sitzen auch deutlich länger praktizieren.
· Gehmeditation
Die Gehmeditation kommt aus dem Zen-Buddhismus und wird auch als Kinhin bezeichnet. Sie wird häufig im Anschluss an Sitzmeditationen durchgeführt und soll die Gelenke wieder lockern. Achten Sie darauf, die in der vorherigen Übung erlangte Achtsamkeit beizubehalten. Machen Sie sich die Gehbewegung bewusst, spüren Sie das Aufsetzen und Abrollen der Füße. Das Gehtempo ist dabei individuell, meist beginnt man allerdings mit schnellem Gehen, das nach ein paar Runden verlangsamt wird. Die Hände können Sie entspannt unterhalb des Brustkorbs auf den Körper legen, der Kopf sollte leicht geneigt sein.
- Gedankliches Fotografieren
Diese Achtsamkeitsübung lässt sich besonders gut im Alltag durchführen, weil man keinerlei Hilfsmittel benötigt und sie nur wenige Minuten beansprucht. Schließen Sie hierzu die Augen und bewegen Sie sich innerlich langsam durch den Raum oder die Landschaft. Wenn Sie nun die Augen für einen kurzen Augenblick öffnen, stellen Sie sich vor, Sie fotografieren den Moment mit Ihren Augen. Durch das Fokussieren auf die gedachten Momentaufnahmen eignet sich diese Übung auch zum Durchbrechen von belastenden Gedankenkreisen und Grübeleien.
Die Achtsamkeitsübungen können helfen (sofern sie regelmäßig und ernsthaft praktiziert werden), gelassener zu werden und Stress abzubauen. Um einen möglichst großen Effekt zu erzielen, sollte man versuchen, das während des Training erlangte bewusste Erleben festzuhalten. (Quelle/Auszug aus: Netdoktor.de/Lena Machetanz)